Weihnachtszeit ist Schokoladenzeit, aber der Genuss hat auch Schattenseiten. „Leider wissen nur wenige Menschen, unter welchen Bedingungen diese süße Versuchung oft hergestellt wird“, sagte die stellvertretende Landrätin Steffi Weigand in ihrem Grußwort zu Beginn der Veranstaltung. „Der Anbau von Kakao ist oft mit Ausbeutung, Kinderarbeit und Umweltzerstörung verbunden.“
In der gut besuchten Aula des Ratsgymnasiums Peine boten Jutta Ulmer und Michael Wolfsteiner am 16. November dann sehr interessante Einblicke in Licht und Schatten der Schokolade.
Die Grundbestandteile einer Schokolade sind Kakao, Zucker und Milch. Um fair zu naschen, müssen diese Bestandteile auch fair hergestellt werden. Aber immer noch schuften weltweit gut 2 Mio. Kinder im Kakaoanbau – Kinder, die in ihrem Leben oft noch nie ein Stück Schokolade gegessen haben. Und nur etwa 7 % des Preises einer konventionell hergestellten Schokolade bleiben bei den Kakaobauern, während die großen Süßwarenkonzerne enorme Gewinne abschöpfen.
Aber es geht auch anders! Der Faire Handel bietet eine Alternative: Die beiden Fotojournalisten stellten dem Publikum drei bio-zertifizierte Fair-Trade-Betriebe vor, die sie besucht haben: Kakaoanbau in einer Kooperative in Bolivien und Rohrzuckeranbau in Paraguay. In diesen Betrieben wird ohne Kinderarbeit und ohne menschenverachtende Arbeitsbedingungen produziert. Kinder gehen zur Schule statt zu arbeiten. Der dritte Betrieb aus Deutschland, im Berchtesgadener Land, liefert die Biomilch für die faire Schokolade und erhält dafür faire Preise.
Nach dem Vortrag beantworteten die beiden Foto-Journalisten noch zahlreiche Fragen aus dem Publikum. Und natürlich gab es auch Gelegenheit zum Fairen Naschen, denn am Stand des Weltladens konnten verschiedene Sorten fair produzierter Schokolade probiert werden.
Übereinstimmendes Fazit: Fair ist lecker!